Home Foren Feature vorschlagen Zirkulationspumpe: Eine Geschichte voller Optimierungsmöglichkeiten Antwort auf: Zirkulationspumpe: Eine Geschichte voller Optimierungsmöglichkeiten

S Sonnenschein
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Guten Abend,

ja – auf den ersten Blick würde man denken, dass das angesprochene Thema in Deinem Fall nicht relevant ist. Einen Brauchwasserspeicher hochheizen, in dem sich Legionellen vermehren, brauchst Du nicht – denn Du hast ja keinen Brauchwasserspeicher. Das ist jetzt aber kein Thema, welches über die Zirkulationspumpe funktioniert.

Auf den zweiten Blick:
– Das Ziel der Zirkulationspumpe ist, dass warmes Wasser in dem Moment in der Leitung steht, in dem Du es brauchst.
– Da die Pumpe nicht weiß, wann Du das warme Wasser brauchst, ist es also am einfachsten, wenn immer warmes Wasser dort steht.
– Wenn Du jetzt eine relativ sparsame Pumpe hast, wird dafür auch nicht viel Strom verbraucht (bei angenommenen 6,6W Leistung pro Jahr sind das ca 60kWh oder etwa etwas mehr als 15 Euro für Strom*). Der Strom ist also nicht das dominante Problem.
– Wenn aber immer warmes Wasser in der Leitung steht (vor allem wenn es muckelige 50°-60°C hat), die Steigleitung hoch und auch die Zirkulationsleitung wieder runter, dann hat man mit einer mit 50%-ENEV gedämmten Leitung eine wunderbare weitere Heizung gebaut. Die Rohre erwärmen dann zB das umgebende Mauerwerk.
– Wenn die Rohre auch noch ‚an/in‘ einer Außenwand installiert sind, dann kann man nicht mehr argumentieren dass man mit der selbst-gebauten Zirkulationsheizung die eigentlich Heizung des Gebäudes entlastet, das Problem ist also nicht mehr energieneutral.
– und leider ist für Leute, die keine groß-dimensionierte Kollektoranlage haben die Erhitzung des Wassers welches aus Komfortgründen in der Leitung stehen soll nicht gratis.
– Ein Ansatz wäre also, die Zirkulationspumpe nur noch laufen zu lassen, wenn ich wirklich warmes Wasser brauche – dann kann ich tolerieren, dass auch mal ‚kurz‘ warmes Wasser in den Leitungen steht und wie eine Heizung wirkt. Das ließe sich realisieren, in dem ich die Zirkulationspumpe nicht dauerhaft laufen lasse, sondern nur zu bestimmten Zeiten über einen Kalender
– Oder aber die Pumpe/Steuerung merkt wann die Wahrscheinlichkeit hoch ist dass warmes Wasser gebraucht wird, und es hinnehmbar ist dass warmes Wasser in der Leitung steht.
– Ein kleiner Gedanke noch: Dafür braucht man keine KI, es gibt ja neben der fluktuierenden Entnahme keine anderen Störgrößen wie Sonneneinstrahlung o.ä.. Grundfos scheint das ganze über ein Register von erfassten Werten zu machen, ich würde schätzen das sind ca. 100 Zeilen Code plus den Aufwand für die GUI. Man müsste mal prüfen ob man das ganze nicht basierend auf Matritzen mit einem zentralen Berechnungsschritt hinbekommt, dann wäre der Aufwand minimal. Gut zu bearbeiten in einer kleineren studentischen Arbeit/ Semesterarbeit/ Bachelorarbeit.

Der Vorteil wäre dann, dass man keine Kalendereinträge bräuchte und die Pumpe selbstständig für hohen Komfort beim Duschen sorgen würde. Mal gucken ob sich einer damit beschäftigt 🙂

Lieben Gruß aus dem Norden

*p.s.: Wer jetzt keine Energiesparpumpe hat, für den wird es auch beim Strom entsprechend teuer 😉 Das Problem wird dann gerne über eine Zeitschaltuhr gelöst, damit die Steig- und Zirkulationsleitung nachts um 3 uhr nicht die Wand warm machen…